Geschichte


Als in den preußisch regierten Gebieten die Union eingeführt wurde, entstand auch im Minden-Ravensberger Land ein Fragen nach lutherischer Kirche. Unterstützung fanden sie durch bekenntnistreue lutherische Pastoren aus dem benachbarten Land Hannover, die sie an Pastor Wermelskirch in Erfurt vermittelten, welcher am 18. Juli 1852 in Schwenningdorf 140 Personen in die Evangelisch-Lutherische (altlutherische) Kirche aufnahm.
 
Ernst Heinrich Gottlieb Klinksiek aus Blasheim lernte die lutherische Gemeinde in Schwenningdorf kennen und schloss sich ihr mit Mutter und Bruder am 1. September 1853 an. Weitere Familien folgten in den Jahren 1854 bis 1858. Die ersten Kinder wurden 1857 lutherisch konfirmiert. Die königliche Regierung in Minden erlaubte der Gemeinde (laut einer Liste aus jener Zeit bereits 44 Personen) am 15. Mai 1856 die Abhaltung besonderer Gottesdienste in einem Bauernhaus gegenüber der heutigen Kirche. Zumeist wurden auf der Deele Lesegottesdienste gehalten, alle sechs Wochen hielt eine Hilfsprediger aus Schwenningdorf den Gottesdienst und Pastor Wermelskirch kam zwei- bis dreimal im Jahr von Erfurt für einige Tage.

Die führenden Männer der Gemeinde, die Vorsteher Gütebier und Klinksiek, erkannten die Notwendigkeit, das Gemeindeleben zu organisieren und zu gestalten: Die kleine Gemeinde - mit Ausstrahlung - baute 1885 eine kleine Kirche und konnte im selben Jahr Kirchweihe feiern. 1886 wurde der Posaunenchor gegründet; damals der einzige in der Gegend.
 
Petruskirche Blasheim vor 100 Jahren
Petruskirche Blasheim heute Am 14. Mai 1900 konstituierten sich die Lutheraner in Blasheim als Evangelisch-Lutherische (Altlutherische) Kirche in Preußen und waren selbstständige Gemeinde im Pfarrbezirk Schwenningdorf.

Die zunächst ohne Turm erbaute Kirche bekam 1907 einen Glockenturm mit einer Bochumer Glocke, der am 20. Oktober 1907 geweiht wurde.

1910 wurden der Petrusgemeinde die Körperschaftsrechte verliehen.
Verschiedene selbstständige lutherische Kirchen schlossen sich 1972 zur heutigen SELK (Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche) zusammen.

Zwischen 1976 und 1977 wurde die Kirche grundlegend renoviert und mit einem Anbau versehen, in dem sich der heutige Gemeinderaum, Toiletten und eine Küche befinden.

Bis 1986 gehörte die Petrusgemeinde in den Pfarrbezirk Schwenningdorf. Seitdem bildete sie, gemeinsam mit der Dreieinigkeitsgemeinde Rabber in Bad Essen, einen Pfarrbezirk. Seit Anfang 2023 ist die Johannesgemeinde Schwenningdorf als dritte Gemeinde zum Pfarrbezirks dazugekommen.
Der Sitz des Pfarramtes und das Pfarrhaus befinden sich in Rabber.